»Du bist bereit für die Party!«: Mit diesen Worten soll Sean Combs ein Mädchen betäubt und vergewaltigt haben. Das geht aus neuen Klagen gegen den Musikstar hervor. Seine Anwälte wollen nun eine Nachrichtensperre erwirken.
Neue Vorwürfe gegen Sean »Diddy« Combs: Sieben weitere Menschen haben gegen den Musiker Klage wegen sexuellen Missbrauchs eingereicht. Die Anschuldigungen wurden am Sonntag und Montag von vier Männern und drei Frauen in New York, Los Angeles und Las Vegas veröffentlicht. Der Großteil der genannten Vorfälle soll sich 2022 ereignet haben, andere schon Jahrzehnte her sein, schrieb der Anwalt der Kläger, Tony Buzbee, auf Facebook . Combs plädiert in allen bereits bekannten Fällen auf nicht schuldig.
Eins der Opfer war demnach zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat 13 Jahre alt. Laut Anklage wurde das Mädchen nach den Video Music Awards in New York im September 2000 von einem Limousinenfahrer auf eine After-Show-Party eingeladen. Dort habe man ihr Drogen verabreicht, anschließend soll Combs gesagt haben: »Du bist bereit für die Party!«
Daraufhin sei sie erst von einem ungenannten »männlichen Prominenten«, anschließend von Combs vergewaltigt worden, heißt es in der Klageschrift. Mehrere Personen sollen demnach bei der Vergewaltigung zugesehen haben, darunter »Prominenter A«, ein Mann, und »Prominenter B«, eine Frau.
Gegen Combs liegen mehrere Klagen vor
Ein weiterer Kläger behauptet laut Anklageschrift, er sei 17 Jahre alt und ein aufstrebender Künstler gewesen, als er 2022 auf einer Party im Penthouse eines Hotels in Manhattan Small Talk mit Combs machte. Dieser habe ihm versichert, er könne ihn »zum Star machen«. Anschließend soll Combs ihm ein Getränk verabreicht haben, das demnach mit Betäubungsmitteln versetzt war. Laut Anklage wurde er daraufhin in einen anderen Raum gebracht, in dem mehrere Menschen Gruppensex praktizierten. Dort soll Combs den jungen Mann angegriffen und ihm an die Genitalien gefasst haben.
Gegen den Rapper liegen mittlerweile Klagen der Staatsanwaltschaft und mehrere Zivilklagen von insgesamt mehr als 100 Klagenden vor, in denen ihm sexuell motiviertes Fehlverhalten vorgeworfen wird. 13 davon wurden von Buzbees Kanzlei eingereicht. Combs soll Frauen jahrzehntelang genötigt und missbraucht haben, teilweise unter Mithilfe seiner Angestellten, die die Vorfälle zudem vertuscht haben sollen. Die Opfer seien demnach durch Erpressung und Gewalt zum Schweigen gebracht worden. Einige sollen mittels Entführung, Brandstiftung und Schlägen eingeschüchtert worden sein.
Combs wurde Mitte September verhaftet und plädiert in allen bekannten Fällen auf nicht schuldig. Als Reaktion auf die nun neu eingegangenen Klagen verwiesen seine Anwälte auf eine Erklärung, in der sie auf die früheren Klagen von Buzbee eingingen. Man verlasse sich auf Fakten und die Integrität der amerikanischen Justiz, hieß es. »Vor Gericht wird sich die Wahrheit durchsetzen: Dass Mr. Combs nie jemanden sexuell angegriffen hat – weder Erwachsene noch Minderjährige, weder Männer noch Frauen.« Die neuen Anschuldigungen seien »klare Versuche, Publicity zu erlangen.«
Anwälte wollen erneuten Kautionsantrag stellen
Zeitgleich versuchte das Anwaltsteam des 54-Jährigen, eine Nachrichtensperre zu erwirken, um potenzielle Zeugen und deren Vertreter daran zu hindern, ihre Vorwürfe zu veröffentlichen. Marc Agnifilo, Combs Hauptverteidiger, sagte am Montag, das Recht seines Mandanten auf einen fairen Prozess sei schon jetzt beeinträchtigt. Grund seien zahlreiche »aufrührerische, außergerichtliche Aussagen«, die darauf abzielten, »den Charakter von Herrn Combs in der Presse zu zerstören«, einschließlich falscher Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Der Rapper hatte bereits mehrfach versucht, auf Kaution aus dem Gefängnis zu kommen – vergeblich. Seine Anwälte haben nun aufgrund von »erheblich veränderten Umständen« erneut einen Kautionsantrag gestellt. Hintergrund seien »verfassungsrechtliche Bedenken, die sich aus seinen Haftbedingungen und den Beweisen in den kürzlich vorgelegten Unterlagen ergeben.«
Combs sitzt im Brooklyn Metropolitan Detention Center ein, einer der berüchtigtsten Justizvollzugsanstalten des Bundesstaates New York. Ab 5. Mai 2025 muss er sich vor Gericht verantworten.
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